Sehr geehrte Kunden

Hier einige Informationen zu medizinischen Problemen Ihrer Lieben und zur Krankheits-Prophylaxe, die Sie als Tierhalter für Ihre Tiere durchführen können. Natürlich erhebt diese Sammlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fühlen Sie sich also frei, Ihre nach der Lektüre noch offenen Fragen bei uns in der Praxis dem "Team der Kleintierpraxis am Uhlenhorst" zu stellen. Selbstverständlich werden wir Ihnen, so gut es uns möglich ist, weiterhelfen.

 

AKTUELL: SCHUTZ vor SARS-CoV-2 (COVID19)

24.06.2022

Wir möchten Sie über die aktuellen Maßnahmen informieren, die wir für Sie umgesetzt haben, um beim Besuch unserer Praxis die Übertragung des SARS-CoV-2-Virus (Covid 19) von Mensch zu Menschzu verhindern.

In allen unseren Räumen ist das Tragen einer Maske bis auf Weiteres freiwillig, Am Eingang steht ein Desinfektionsspender zur Händedesinfektion zu Verfügung.

Als Alternative zur Begleitung Ihres Tieres in den Behandlungsraum bieten wir Ihnen, sollten Sie dies wünschen, die Möglichkeit an die Behandlung Ihres Tieres von außen durch das geöffnete Fenster des Behandlungsraumes mitzuverfolgen und dabei die Krankheitssymptome und die Behandlung Ihres Tieres mit uns persönlich zu besprechen.

Sollten Sie unter unspezifischen Symptomen einer Atemwegsinfektion leiden, raten wir Ihnen dringend in allen unseren Räumen eine FFP2 Maske zu tragen und den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Wir empfehlen Ihnen bei der Behandlung Ihres Tieres draußen im Garten oder im Wartezimmer zu bleiben. Wir werden dann mit Ihnen vor und nach der Behandlung den Vorbericht und die Untersuchungsergebnisse, sowie die Behandlung persönlich besprechen.

Bis auf Weiteres müssen wir leider allen Personen vollständig den Zugang zu unserer Praxis verwehren, die ohne eigenen Impfschutz innerhalb der letzten 14 Tage einen bekannten Kontakt zu infizierten Personen gehabt haben, die SARS-CoV-2/COVID19 typische Krankheitssymptome (z.B. Husten, Geschmacksverlust, Fieber oder Atemnot) zeigen, oder die einen eigenen positiven SARS-CoV-2/COVID19 Befund haben.


Sollten Sie eine dieser Bedingungen erfüllen, Ihr Tier bedarf aber trotzdem unserer medizinischen Hilfe und Sie haben nicht die Möglichkeit Ihr Tier von nicht in Quarantäne befindlichen Verwandten, Freunden oder Bekannten bringen zu lassen, vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Termin und lassen Sie Ihr Tier mit einem Tier-Taxi (Nummer bitte bei Terminvergabe erfragen) zu uns bringen. Wir können dann mit Ihnen die offenen Fragen, die Diagnose und die Therapie telefonisch besprechen. 



Alle diese Maßnahmen dienen, neben den selbstverständlich regelmäßigen Desinfektionen der Praxisräume, dazu Ihre Sicherheit zu gewährleisten und dabei die Arbeitsfähigkeit unserer Praxis als systemrelevantem Teil des Gesundheitssystems aufrecht zu erhalten, damit wir auch weiterhin für das Wohlergehen Ihrer Tiere sorgen können.

 

Allgemeines

Um Wartezeiten möglichst zu vermeiden, möchten wir Sie bitten, im voraus Termine mit uns zu vereinbaren.
Sie können Ihr Tier selbstverständlich jederzeit innerhalb der Sprechzeiten auch ohne Termin bei uns vorstellen.
Wir weisen aber darauf hin, dass die Patienten mit Termin von uns vorrangig behandelt werden.
Selbstverständlich kümmern wir uns um Notfälle und lebensbedrohlich erkrankte Tiere sofort. Wir bitten Sie um Verständnis dafür, dass dadurch bei den vereinbarten Terminen in einigen Fällen Verzögerungen eintreten können.

Die Preise für die tierärztlichen Leistungen, die wir erbringen, ergeben sich aus der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Diese Gebührenordnung wird vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz erlassen. Sie legt für jeden einzelnen Leistungspunkt, z.B. eine Allgemeine Untersuchung mit Beratung, einen Preis fest. Diese Gebührenordnung ist für alle Tierärzte bindend und die Preise dürfen laut Verordnung nicht unterschritten werden. Bitte haben Sie dafür Verständnis.
Die Preise der von uns angewendeten und abgegebenen Medikamente ergeben sich aus den Bestimmungen der Arzneimittelpreisverordnung, die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erlassen worden ist. Zusätzlich müssen wir, im Gegensatz zu Ärzten und Zahnärzten, von der Gesamtrechnungsumme aus Leistungen und Medikamenten noch 19% als Mehrwertsteuer an den Staat abführen.

Wir möchten Sie bitten, die entstandenen Kosten direkt nach der Behandlung zu begleichen. Sie können bei uns entweder bar zahlen oder einfach mit Ihrer EC-Karte.

Telecashgerät
Wurmkur
Fuchsbandwurm (6)
Lebercysten Mensch (Fuchsbandwurm)
Spulwurm eines Hundes

Alle Hunde und Katzen, insbesondere die, die Freigang haben, können sich mit Würmern, sogenannten Endoparasiten infizieren. Einige von diesen Parasiten, insbesondere der Fuchsbandwurm, aber auch Spul- und Hakenwürmer, können vom Hund oder der Katze auf den Menschen übertragen werden und diesen im ungünstigen Fall krank machen.

Wir empfehlen daher, alle Hunde und freigehende Katzen regelmäßig alle drei Monate mit einem sogenannten Breitspektrum-Wurmmittel (bei Hunden als Tablette, bei Katzen als SPOT ON-Präparat zum Auftragen auf die Schulter oder falls vom Besitzer gewünscht per Injektion) zu entwurmen. Die von uns empfohlenen und abgegebenen Entwurmungspräparate befreien die Tiere bei nur eintätiger Anwendung sicher von allen möglicherweise bei Ihnen vorkommenden Wurmarten, inklusive des auch für den Menschen gefährlichen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis), der auch beim Menschen die Leber zerstören kann und in der Region Berlin Brandenburg vorkommt.
Im Haus lebende Katzen, deren Infektionsrisiko deutlich geringer ist, sollten alle 6 bis 12 Monate entwurmt werden. Leider haben Katzen, die ausschließlich im Haus leben, kein Nullrisiko, Würmer zu bekommen. Dies kann dadurch passieren, dass die mikroskopisch kleinen Wurmeier von Spul- und Hakenwürmern durch den Menschen an den Schuhen oder der Kleidung in die Wohnung getragen werden. Die Wurmeier sind in unbelebtem Material, z.B. Staub, der durch Kot von streunenden, freilebenden Katzen aus Garten oder von der Strasse verunreinigt ist, weiterhin infektionsfähig.

Fragen zur Wahl des richtigen Wurmmittels, der richtigen Dosierung und der Art der Verabreichung stellen Sie bitte direkt an uns (rezeptfrei, z.B. in der Apotheke verkaufte Wurmmittel, sind oft nicht ausreichend wirksam, insbesondere gegen Bandwürmer, und schützen deshalb oft nicht gegen den für Menschen gefährlichen Fuchsbandwurm). Es empfiehlt sich, wenn möglich, ca. 7-14 Tage vor einer Impfung zu entwurmen, da andernfalls, sollte eine Wurminfektion vorliegen, das Immunsystem des Tieres durch die Parasiten von der Bildung der Abwehrstoffe (Antikörper) abgelenkt wird. Es sollten immer alle Tiere (Hunde und Katzen) im Haushalt gleichzeitig behandelt werden, um sogenannte Pingpong-Effekte, d.h. das wechselseitige Hin- und Herübertragen der möglichen Wurminfektionen zwischen den Tieren, auszuschließen.

Sollte Sie trotz der guten Verträglichkeit der von uns empfohlenen Wurmmittel Vorbehalte gegen eine reglemäßig Medikamentenverordnung bei Ihrem Tier haben, bieten wir Ihnen alternativ an bei Ihrem Tier regelmäßig alle 3 Monate eine Kotuntersuchung einer 3Tage Sammelkotprobe auf Parasiteneier und Kokzidien, sowie zusätzlich auf Wunsch oder bei Verdachtsfällen einen biochemischen Test auf das Vorhandensein von Giardien (einzelligen Parasiten) durchzuführen. Dieses Verfahren erspart Ihrem Hund oder Katze die Medikamenteneingabe und garantiert Ihnen mit der gleichen Sicherheit eine Wurmfreiheit auch gegen den Fuchsbandwurm.

 

Entwurmungsplan für Hundewelpen und Katzenwelpen

Hunde- und Katzenwelpen werden ab dem 10. Lebenstag alle 14 Tage bis zum Alter von 3 Monaten mit Wurmpasten für Jungtiere entwurmt, welche gegen Spul- und Hakenwürmer wirken.

Saugwelpen von Hund und Katze infizieren sich schon vor der Geburt direkt in der Gebärmutter oder nach der Geburt über die Muttermilch mit Spulwürmern. Hakenwurminfektionen entstehen nach der Geburt über die Muttermilch. Das Muttertier hat in den allermeisten Fällen (durch frühere eigene Spul- und Hakenwurminfektionen) lebenslang Larven-Dauerstadien der Würmer in der Milchdrüse. Durch den Hormoneinfluss am Ende der Trächtigkeit (Östrogen) werden die Larven wieder aktiviert und beim Saugen von den Welpen mit der Milch aufgenommen.
Mit Bandwürmern (Infektion über Flöhe oder durch Aufnahme von Kleinnagern, z.B. Mäusen) können sich die Tiere erst infizieren, wenn sie selbständig Nahrung aufnehmen (also ca. ab der 8. Woche). Bis die Würmer sich entwickelt haben, sind die Tiere ca. 3 Monate alt.

Tiere ab dem Alter von 3 Monaten sollten, wie oben angegeben entwurmt werden. Also alle drei Monate (Katzen ohne Freigang alle 6-12 Monate) mit einem Breitspektrumwurmmittel (welches auch Bandwürmer mit abdeckt).

 

Hier einige genauere Informationen zu ausgewählten wichtigen Wurmarten von Hund und Katze.

Bandwürmer bei Hund und Katze

Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)

Zwischenwirt: normalerweise Kleinsäuger (Mäuse, Ratten usw.); Mensch, Hund, Katze (Fehlwirte)
Endwirt: Fuchs, Hund, Katze
Länge: 0,5 cm
Füchse aller deutschen Bundesländer sind betroffen
!!GEFÄHRLICHSTE PARASITÄRE ZOONOSE IN MITTELEUROPA!!
(Bei spät diagnostizierten Infektionen des Menschen ist die Prognose ungünstig, evtl. droht Leberzerstörung, siehe unten)

Infektion von Hund und Katze (als Endwirt): oral über Aufnahme von infizierten Kleinnagern (z.B. Mäusen).
In diesem Fall können die Haustiere mit ihrem Kot oder Kotstaub den Menschen (als Fehl-Zwischenwirt) infizieren, was zu in der Leber wachsenden, sich infiltrativ ausbreitenden Zysten führt, welche sich gewebezerstörend, ähnlich wie Leberkrebs, verhalten.

Infektion von Hund und Katze (als Zwischenwirt): über infizierten Fuchskot. In diesem Fall werden die Haustiere selbst (als Fehl-Zwischenwirt) infiziert, was bei Ihnen zu in der Leber wachsenden, sich infiltrativ ausbreitenden Zysten führt.

Prophylaxe: Hund: Breitspektrumwurmtabletten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), Katze: Breitspektrumwurm-Spot on (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)

 

Hunde- und Katzenflohbandwurm (auch Gurkenkernbandwurm, Dipylidium caninum)

Zwischenwirt: Flöhe Endwirt: Hunde, Katzen, Wildcarnivoren, z.T. Mensch
Länge: 20 - 50 cm häufiger Bandwurm bei in der Stadt gehaltenen Hunden und Katzen
Infektion: oral (über die Aufnahme von infizierten Flöhen aus dem Fell, Befall hängt immer mit vorhandenem oder ehemaligem Flohbefall zusammen)
Symptome: Schlittenfahren, Juckreiz und Lecken an After (Segmente des Bandwurmes verlassen den Wirt über die Afteröffnung unabhängig vom Kotabsatz)
Infektion bei Menschen: Wurminfektion hauptsächlich bei Kindern
Diagnostik: Nachweis der typischen Segmente im Lager (trockene Segmente sind rotbraun und haben die Form von Reiskörnern), auf frischem Kot oder am After des Tieres (frische Segmente sind weiß und haben die Form eines Kürbis- oder Gurkenkerns)

Prophylaxe: Hund: Breitspektrumwurmtabletten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), Katze: Breitspektrumwurm-Spot on (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)

 

Rundwürmer (Nematoden) bei Hund und Katze

Spulwürmer (Askaridae)

Endwirt: Hund, Katze Länge: 6-18 cm unspezifische Wirte: Schweine, Schafe, andere Haustiere, Nager; Menschen infizieren sich durch larvenhaltige Eier, die per os aufgenommen werden
wichtig!: Infektion kann pränatal (im Uterus), galaktogen (über die Milch) oder oral (über die Aufnahme von Tieren, z.B. Mäuse, die die Larven in sich beherbergen) erfolgen.
Welpen sind am meisten gefährdet!
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Wurmbauch, Kolik
Infektion beim Menschen: Larva migrans visceralis (durch innere Organe wandernde Larven)

Prophylaxe: Hund: Breitspektrumwurmtabletten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), Katze: Breitspektrumwurm-Spot on (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)

Hakenwürmer (Ancylostomidae)

Endwirt: Hund, Katze, Fuchs
Länge: 0,5-2 cm
Infektion: oral (Aufnahme von Eiern oder Larven über mit Kot oder Kotstaub infizierte Nahrung oder ähnliches, Fressen von der Straße, Kontakt zu Kothaufen von Hund, Katze oder Fuchs), galaktogen (Infektion der Saugwelpen über die Muttermilch), perkutan (Larven bohren sich durch die Haut)
Wichtig!: Infektion erfolgt nicht über Zwischenwirte, sondern der Endwirt wird durch die Larven oral oder durch die Haut infiziert
Hakenwurm der Katze ist nicht auf den Hund übertragbar
Symptome: Anämie, Darmschleimhautschäden
Infektion bei Menschen: Larva migrans cutanea (perkutane Infektion, unter der Haut wandernde Larven)

Prophylaxe: Hund: Breitspektrumwurmtabletten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), Katze: Breitspektrumwurm-Spot on (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)

Peitschenwürmer (Trichuridae)

Endwirt: Hund, andere Caniden, Schwein, kleine Wiederkäuer, Rind, Mensch, Nager
Länge: 4-7 cm
Infektion: oral (Aufnahme von Wurmeiern, direkt, ohne Zwischenwirte)
weltweite Verbreitung
Befall zeigt sich durch schleimig-blutige Durchfälle bis hin zu Todesfällen
Symptome: blutige Darmentzündungen, Abmagerung, Blutarmut (Anämie)

Prophylaxe: Hund: Breitspektrumwurmtabletten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), Katze: Breitspektrumwurm-Spot on (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)

Flohbandwurm (Hund & Katze)
Impfungen

Hunde und Katzen sollten einmal im Jahr geimpft werden!

Insbesondere der Schutz gegen Tollwut ist wichtig, da Ihr Tier ohne gültige Tollwutimpfung mit Ihnen nicht ins Ausland reisen darf (gilt auch für alle EU-Länder).
Außerdem kann es sein, dass im Falle einer Bissverletzung eines Menschen durch Ihr Tier und nicht regelmäßig durchgeführten Tollwutimpfungen der Amtstierarzt Zwangsmaßnahmen (z.B. Quarantäne und im schlimmsten Fall sogar Zwangstötung) anordnet. Katzen, die nur im Haus leben und somit keinen Kontakt zu Wildtieren haben, insbesondere dem Fuchs, brauchen keinen Tollwutschutz, wenn sie nicht ins Ausland reisen.

Jährliche Impfung = Jährlicher Gesundheitscheck!

Anlässlich des einmal im Jahr wiederkehrenden Impftermins wird das Tier immer gründlich und vollständig von uns untersucht!
Dies ermöglicht es Ihnen und uns einen guten Überblick über den Gesundheitszustand Ihres Tieres zu gewinnen. Eventuell nötige Prophylaxemaßnahmen wie z.B. Wurmkur, Floh- und Zeckenprophylaxe, Zahnsteinentfernung usw. können dann mit Ihnen besprochen werden.

 

Hunde

Sie sollten Ihren Hund einmal jährlich gegen
Parvovirose (Katzenseuche des Hundes)
Leptospirose (schwere Nieren- und Leberentzündung) und
Parainfluenza (Zwingerhusten) impfen lassen.

und zusätzlich alle drei Jahre gegen
Tollwut,
Staupe (schwere virusbedingte Lungeninfektion) und
Hepatitis contagiosa canis (Leberentzündung),

Wir führen diese Impfungen in unserer Praxis als Kombinationsimpfung (dreifach oder sechsfach) durch. Die Grundimmunisierung der Welpen beinhaltet eine dreimalige Impfung im Alter von 8, 12 und 16 Wochen.

Seit Anfang 2014 impfen wir alle Hunde anlässlich der jährlichen Wiederholungsimpfung routinemäßig und ohne Aufpreis mit dem sogenannten L4-Impfstoff, einem von unserem Impfstoffhersteller deutlich verbesserten Leptospiroseimpfstoff, welcher gegen deutlich mehr krankmachende Leptospirenunterstämme schützt, als die anderen auf dem Markt befindlichen Impfstoffe.

ACHTUNG: Hunde, die mit Ihnen nach England, Schweden oder Norwegen und auch in einige andere europäische Nicht-EU-Länder (z.B. Serbien Mazedonien Albanien) reisen, müssen teilweise besondere, zusätzliche Regeln einhalten. Über die genauen Einsreisebestimmungen informieren wir sie gern in unserer Praxis

 

Katzen, die Freigang haben,

Sie sollten Ihre Katze einmal jährlich gegen
Katzenschnupfen (Herpes- u. Calicivirus-Infektion),
Parvovirose (Katzenseuche) und gegen
Leukose (virusbedingter Blutkrebs der Katzen) impfen lassen

und zusätzlich alle drei Jahre gegen
Tollwut

Wir führen diese Impfungen in unserer Praxis als Kombinationsimpfung (dreifach oder vierfach) durch. Die Grundimmunisierung der Welpen beinhaltet eine dreimalige Impfung im Alter von 8, 12 und 16 Wochen.

 

Katzen, die nur im Haus leben,

brauchen nur eine jährliche Wiederholung der Impfungen gegen
Katzenschnupfen (Herpes- u. Caliciviren) und
Parvovirose (Katzenseuche),
da nur diese Viren in unbelebtem Material (z.B. in mit Kot von streunenden, freilebenden Katzen verschmutztem Staub aus dem Garten oder von der Straße) weiter infektionsfähig sind und durch den Menschen (z.B. an den Schuhen haftend) in die Wohnung getragen werden können.

Wir führen diese Impfungen in unserer Praxis als Kombinationsimpfung (zweifach) durch. Die Grundimmunisierung der Welpen beinhaltet eine dreimalige Impfung im Alter von 8, 12 und 16 Wochen.

Floh- und Zeckenprophylaxe
Auwaldzecke (9)
Braune Hundezecke (13)
Holzbock (Ixodes ricinus)

Zecken

Zecken sind blutsaugende Parasiten und gehören zu den Spinnentieren. Zecken können auch in Deutschland verschiedene gefährliche Krankheiten übertragen. Zu allererst sind hier die in ganz Deutschland vorkommende Borreliose, Babesiose (Hundmalaria) sowie die Anaplasmose zu nennen (siehe: Krankheiten durch Zeckenbisse). Des Weiteren werden die Erreger der nur im Mittelmeerraum vorkommenden Ehrlichiose von Zecken beim Blutsaugen übertragen (siehe: Reisekrankheiten).

Zecken gibt es nur im Frühjahr, Sommer und Herbst, wobei ihre Zahl im Frühjahr und im Herbst besonders groß ist. Zecken sitzen auf Büschen und lassen sich beim Vorbeigehen ins Fell von Hund, Katze und anderen Säugetieren abstreifen. Auf dem Wirt saugen sie dann drei bis vier Tage Blut und fallen vollgesogen von alleine wieder ab. 
Um die Übertragungsgefahr dieser Erreger zu minimieren sollte man nicht auf das Abfallen warten, sondern die Zecken möglichst früh entfernen. Dies sollte mit einer speziellen Zeckenzange durch herausdrehen geschehen. Vorheriges Betupfen der Zecke mit Öl oder Alkohol oder ähnlichem sollte unterbleiben, führt es doch nur dazu, dass die Zecke ihren evtl. infektiösen Mageninhalt in die Saugwunde abgibt.

Zeckenzangen und Hinweise zu ihrem Gebrauch erhalten sie bei uns in der Praxis.

Zeckenprophylaxe für Hund und Katze:

SPOT-ON-Präparate zum Auftragen zwischen den Schulterblättern.
Wir empfehlen Kombinationspräparate gegen Flöhe und Zecken (In unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig, Hund mit Repellant-Effekt, Wirkung auch gegen Mücken und Sandflies, sog. Kribelmücken). Die Anwendung sollte mindestens vom 1.März bis 31.Oktober eines jeden Jahres (Bei Allergie-Patienten möglichst ganzjährig) mit einer Wiederholung des Auftrags alle 4 Wochen erfolgen.

Hinweis: Es gibt viele Präparate auf dem Markt, die eine Wirkung gegen Zecken versprechen, nicht alle sind auch wirksam. Allerdings kennen auch wir kein Mittel das 100%ig wirkt. Die von uns empfohlenen Kombipräparate wirken alle sicher gegen Flöhe und bieten eine ca. 90 - 95%ige Sicherheit gegen die sehr viel widerstandsfähigeren Zecken, d.h. man wird trotz Prophylaxe immer mal wieder eine Zecke finden und herausdrehen müssen.

Achtung: einige Zeckenmittel, die nur für Hunde zugelassen sind, können, wenn sie fälschlicherweise von Ihnen bei Katzen angewendet werden, ernsthafte gesundheitliche Folgen für die Katze haben.

Zur Auswahl der für ihr Tier jeweils richtigen Präparate und ihrer genauen Anwendung fragen Sie bitte in unserer Praxis nach.

 

Flöhe

Flöhe sind blutsaugende Parasiten, die von Hund zu Hund, Katze zu Katze, aber auch von Hund zu Katze und umgekehrt übertragen werden können. Flohbefall kommt bei unseren Haustieren ganzjährig vor. Flöhe sind nicht wirklich wirtspezifisch (siehe Übertragung zwischen Katze und Hund), befallen den Menschen aber im allgemeinen nur, wenn der Befall der Wohnung massiv ist oder das eigentliche Wirtstier vorübergehend oder dauerhaft ausgezogen ist und sich dadurch in der Flohpopulation "Hunger" ausbreitet. Flöhe verursachen Juckreiz, Pusteln und Hautrötungen. Bevorzugte Stichstellen sind der Innenschenkelbereich und der Kopf des Wirtes. Der Flohspeichel kann Allergien auslösen.
Flöhe leben auf dem Tier und legen ihre Eier im Fell des Hundes ab. Die Eier fallen dann bevorzugt am Schlafplatz des Tieres, aber auch überall sonst in Wohnung und Auto, aus dem Fell und werden dort über mehrere Larvenstadien zu Nissen und wieder zu erwachsenen Flöhen. Dies kann unter bestimmten Bedingungen bis zu 12 Wochen dauern.

Nachweis von Flohbefall: Eindeutig ist es wenn Sie einen Floh im Fell des Tieres finden (ein gefundener Floh ist ein sicherer Beweis für einen Befall!). Meist ist dies aber schwierig. Einfacher und sicherer ist die Kontrolle des Fells auf vorhandenen Flohkot (kleine schwarz-braune Partikel, teilweise geformt wie u-förmig gebogene Würstchen, siehe Bilder unten). Diese Würstchen bestehen aus getrocknetem Blut des Wirtes, welches die Flöhe nach erfolgter Saugmahlzeit nur teilweise verdaut wieder ausgeschieden haben.

Praktische Durchführung des Tests auf Flohbefall (Wattestäbchen-Test):

Man stellt das Tier auf eine glatte, helle Unterlage, z.B. Fußbodenfliesen im Bad, und streicht mit der flachen Hand an der Bauchunterseite / Innenschenkelbereich des Tieres wiederholt kräftig gegen den Strich durch die Haare. Die bei dieser Prozedur aus dem Fell fallenden Schuppen und Partikel werden genauer untersucht. Finden sich schwarze Partikel (siehe Bilder unten), nimmt man diese mit einem nassen Wattestäbchen (Wasser oder Alkohol) auf und löst sie durch kräftiges Hin- und Herrubbeln auf. Wenn sich dabei auf der Spitze des Wattestäbchens eine rote Verfärbung zeigt, hat man Flohkot und damit einen Flohbefall gefunden (braun-schwarze, graue oder schwarze Verfärbungen sprechen nur für Schmutzpartikel).

Bei Flohbefall sollten Sie:
a) das Tier mit sogenannten SPOT-ON-Präparaten, welche die erwachsenen Flöhe beim Blutsaugen abtöten, entflohen (dreimaliges Auftragen alle 4 Wochen; Behandlungszeitraum also insgesamt 12 Wochen). 

b) die Wohnung und gegebenenfalls auch das Auto, in dem das Tier mitgenommen wurde, gründlich reinigen, um die aus dem Fell gefallenen Floheier, Larven und Nissen zu entfernen. Im Allgemeinen reicht dafür gründliches Aussaugen von Wohnung und Auto (bitte auch mit spitzer Düse in Fußboden- und Fußleistenritzen und unter den Schränken saugen, Staubsaugerbeutel nach erfolgter Reinigung in Plastiktüte stecken, diese dicht verschließen und in den Mülleimer außerhalb des Hauses bringen) und möglichst heißes Waschen der Decken des Lagers (möglichst 60Grad). Nur bei schon lange bestehendem, massivem Flohbefall ist es manchmal notwendig, Wohnung und Auto mit Umgebungssprays zu behandeln.

Flohprophylaxe für Hund und Katze:

SPOT-ON-Präparate zum Auftragen zwischen den Schulterblättern.
Wir empfehlen Kombinationspräparate gegen Flöhe und Zecken (In unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig, Hund mit Repellant-Effekt, Wirkung auch gegen Mücken und Sandflies, sog. Kribelmücken. Die Anwendung sollte ganzjährig, insbesondere bei Allergie-Patienten, egal welche Allergie vorliegt, mit einer Wiederholung des Auftrags alle 4 Wochen erfolgen.

Es sollten immer alle Tiere (Hunde und Katzen) im Haushalt gleichzeitig behandelt werden, um sogenannte Pingpong-Effekte, d.h. das wechselseitige Hin- und Herübertragen der Flöhe zwischen den Tieren, auszuschließen.

Zur Auswahl der jeweils richtigen Präparate und ihrer genauen Anwendung fragen sie bitte in unserer Praxis nach.

Hundefloh
Flohkot
Flohkot
Krankheiten durch Zeckenbisse (Deutschland)
Verbreitungsgebiet Babesiose (11)
Auwaldzecke (9)
Babesien in Blutkörperchen (Hund) (10)

Babesiose (Piroplasmose, Hundemalaria, infektiöse Blutarmut/Anämie)

Vorkommen: in ganz Deutschland, mit besonders starkem Auftreten im oberen Rheintal südlich von Heidelberg sowie in Berlin/Brandenburg, und in allen Ländern des Mittelmeeres, Balkan sowie den subtropischen und tropischen Ländern.

Erreger: Babesien (einzellige Parasiten, Protozoen)

Übertragung: Auwaldzecke (Dermencator reticulatus)

Symptome: Die Anzeichen der Erkrankung sind häufig unspezifisch. Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit können erste Anzeichen der Erkrankung sein. Durch das Eindringen und die Zerstörung der roten Blutkörperchen durch die Vermehrung der Erreger kommt es rasch zu Blutarmut (Anämie) und einer Gelbfärbung der Schleimhäute (Gelbsucht, Ikterus). Eventuell fällt dem Besitzer ein dunkel rot-braun gefärbter Urin auf, der durch den Abbau und die Ausscheidung des roten Blutfarbstoff. Häufig treten als weitere Krankheitsanzeichen Bewegungsstörungen, Lähmungen, Atemnot und Entzündungen der Augen und des Zahnfleisches, Fieber, Leber- und Milzschwellung, Gelenkserkrankungen auf.

Diagnose: Durch einen speziellen Bluttest (Antikörpertest) kann man das Vorliegen der Erkrankung nachweisen und dann mit wirksamen Medikamenten behandeln.

Prophylaxe: Zeckenprophylaxe durch vom Tierarzt bezogene Spot-on Präparate (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), frühes Herausdrehen von gefundenen Zecken.

 

Borreliose (Lyme-Disease)

Vorkommen: überall in Deutschland, sowie ganz Europa

Erreger: Borrelien, zur Gruppe der Spirochäten gehörende spiralförmige Bakterien

Übertragung: verschiedene Zeckenarten

Symptome: Polyarthritis mit Gelenkschwellungen und Lahmheitserscheinungen an wechselnden Gliedmaßen und Gelenken, Fieber, Lymphknotenschwellungen, Nierenerkrankungen.

Diagnose: Durch einen speziellen Bluttest (Antikörpertest) kann man das Vorliegen der Erkrankung nachweisen und dann mit wirksamen Anitbiotika behandeln.

Prophylaxe: Zeckenprophylaxe durch vom Tierarzt bezogene Spot-on Präparate (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), frühes Herausdrehen von gefundenen Zecken.

 

Anaplasmose

Vorkommen: überall in Deutschland, sowie ganz Mitteleuropa

Erreger: Anaplasma phagocytophilum (einzelliger Parasit, Protozoe)

Übertragung: Zecken (Ixodes ricinus/Holzbock)

Symptome: Es können sich Krankheitszeichen wie Fieber, Anorexie, Apathie, Lahmheit oder Lymphadenopathie. Durch eine Thrombozytopenie kann sich eine erhöhte Blutungsneigung mit Petechien, Nasenbluten entwickeln.

Diagnose: Durch einen speziellen Bluttest (Antikörpertest) kann man das Vorliegen der Erkrankung nachweisen und dann mit wirksamen Antibiotika behandeln.

Vorkommen: in Berlin/Brandenburg, sowie überall südlich von Heidelberg (Länder des Mittelmeeres, Balkan sowie den subtropischen und tropischen Ländern). In Deutschland wurde das obere Rheintal zum Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko erklärt.

Prophylaxe: Zeckenprophylaxe durch vom Tierarzt bezogene Spot-on Präparate (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig), frühes Herausdrehen von gefundenen Zecken.

Verbreitungsgebiet Anaplasmose (11)
Verbreitungsgebiet Auwaldzecke (Babesiose) (1)
Reisekrankheiten des Hundes (Mittelmeerraum)
Leishmaniose beim Hund (3)
Verbreitungsgebiet Leishmaniose

Was Sie bei Reisen mit Ihrem Hund in die Mittelmeerländer wissen sollten

In beliebten Reiseländern mit mediterranem Klima also Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Slowenien, Kroatien, Türkei, Albanien, Serbien, Kosovo und den Ländern im nördlichen Afrika, aber auch in anderen gemäßigten Klimazonen wie zum Beispiel Ungarn kann sich Ihr Hund mit Krankheiten infizieren, die bei uns in Deutschland nicht vorkommen.

Da diese Krankheiten durch blutsaugende Insekten/Spinnentiere (Zecken, Mücken, Sandflies/Kribelmücken) beim Stich/Biss übertragen werden und derzeit keine Schutzimpfungen möglich sind, besteht der einzige Schutz in der Abwehr der Stiche/Bisse dieser Blutsauger.

Zur Prophylaxe sollten sie

  1. Ein Mittel geben, welches sicher gegen Herzwurm-Infektionen schützt.
  2. Zusätzlich ein Präparat verwenden, das gegen Zecken wirkt und einen möglichst guten Schutz gegen Mücken und Sandflies (Schmetterlingsmücken der Gattung Phlebotum) bietet (mehr ist nicht möglich).
  3. Ihren Hund abends nicht im Freien Mückenstichen aussetzen, sondern im Haus lassen und unter einem Moskitonetz schlafen lassen.

!Wir empfehlen zur Prophylaxe eine Kombination aus 2 verschiedenen Spot-on Präparaten (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig)! Lassen Sie sich bitte zu Klärung der Details in unserer Praxis von uns beraten!

Vorsicht: nicht jedes Mittel, auf dem "gegen Zecken" draufsteht, wirkt auch gegen Zecken!



Wir stellen im folgenden verschiedene Reisekrankheiten vor und möchten Sie bitten uns zu konsultieren, wenn Sie nach einem Urlaub in diesen Gebieten bei Ihrem Hund auch nur die geringsten Anzeichen einer Erkrankung bemerken. Die Krankheitsanzeichen sind häufig unspezifisch und undeutlich und können auch erst längere Zeit nach dem Urlaub auftreten.

In unserer Praxis können wir über Blutuntersuchungen das eventuelle Vorliegen einer der nachfolgenden Erkrankungen feststellen oder ausschließen. 

 

Leishmaniose

Die Übertragung der Leishmaniose erfolgt in Südeuropa (alle Mittelmeerländer, auch die Balearen-Inseln sowie Elba, Sardinien, Korsika., aber auch in Städten wie Madrid und Paris) und in Nordafrika durch die für die Entwicklung notwendige Schmetterlingsmücke (Gattung Phlebotum), wobei sich die in Deutschland erkrankten Hunde meistens im Mittelmeerraum infiziert haben.

Die Krankheitsanzeichen treten häufig erst Wochen, manchmal sogar erst Jahre nach der Infektion auf.
Der Erreger breitet sich zunächst in der Haut aus und führt hier zu Veränderungen, die zunächst vor allem am Kopf auftreten sich aber auf den ganzen Körper ausdehnen können. Typisch für die Erkrankung sind schlecht oder nicht heilende Hautwunden. Es können auch Hautrötungen bis hin zu Knotenbildung mit eitrig geschwürigen Veränderungen auftreten.
Im weiteren Verlauf können Schädigungen der inneren Organe auftreten. Weitere mögliche Symptome sind Fieberschübe, Abmagerung, Leber-, Lymphknoten- und Milzvergrösserung.

Nach erfolgter Infektion ist eine Behandlung der Erkrankung aufwendig und langwierig. Es gibt Tiere, die trotz Therapie lebenslang infiziert bleiben und dauerhaft behandelt werden müssen.

Vorbeugung:  Auftragen eines speziellen Spot-on Präparates (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig, bietet bei einem Auftragungsintervall von 14 Tagen auch Schutz gegen Schmetterlingsmücken (Sandlflies, Kribelmücken). Hund abends nicht im Freien Mückenstichen aussetzen, sondern im Haus unter einem Moskitonetz schlafen lassen.

Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)

Die Larven des Herzwurmes werden von 60 verschiedenen Stechmückenarten übertragen.
Vorkommen: Länder des Mittelmeeres [ganz Spanien (auch Kanarische Inseln), Küstengebiete von Italien und Frankreich, südliche USA]. In der italienischen Poebene besteht das derzeit höchste Infektionsrisiko. Auf den Kanarischen Inseln La Palma und Teneriffa sind 32% bzw. 61% der Hunde infiziert.

Von der Haut wandern die Larven in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und gelangen auf diesem Weg ins Herz und die Lungenarterie . Die Würmer leben dort und behindern den Blutabfluss aus dem Herzen in die Lunge. Atemnot und chronischer Husten sind typische Anzeichen für diese Erkrankung.

Nach erfolgter Infektion ist eine Behandlung der erwachsenen Würmer in Herz und Lungenarterie aufwendig, langwierig und kann schwere Nebenwirkungen haben.

Vorbeugung: Herzwurmprophylaxe durch Auftragen eines speziellen Spot-on Präparates (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig.


Babesiose (Hundemalaria, Piroplasmose)

Babesien sind Einzeller (Protozoen), die von der Auwaldzecke, die weniger pathogenen Arten auch von der Braunen Hundzecke,
übertragen werden und die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zerstören.

Vorkommen: Vorkommen: in ganz Deutschland, mit besonders starkem Auftreten im oberen Rheintal südlich von Heidelberg sowie in Berlin/Brandenburg, und in allen Ländern des Mittelmeeres, Balkan sowie den subtropischen und tropischen Ländern.

Die Anzeichen der Erkrankung sind häufig unspezifisch. Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit können erste Anzeichen der Erkrankung sein. Durch das Eindringen und die Zerstörung der roten Blutkörperchen durch die Vermehrung der Erreger kommt es rasch zu Blutarmut (Anämie) und einer Gelbfärbung der Schleimhäute (Gelbsucht, Ikterus). Eventuell fällt dem Besitzer ein dunkel rot-braun gefärbter Urin auf, der durch den Abbau und die Ausscheidung des roten Blutfarbstoff. Häufig treten als weitere Krankheitsanzeichen Bewegungsstörungen, Lähmungen, Atemnot und Entzündungen der Augen und des Zahnfleisches, Fieber, Leber- und Milzschwellung, Gelenkserkrankungen auf.

Vorbeugung: Zeckenprophylaxe durch Auftragen eines speziellen Spot-on Präparates (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig.


Ehrlichiose

Der Erreger ist ein zur Gruppe der Rikettsien gehörendes Bakterium, das sich in bestimmten Blutzellen
(Monozyten) vermehrt.
Übertragung: braune Hundezecke
Vorkommen: v.a. im Mittelmeerraum vor.

Auch bei dieser Erkrankung sind die Krankheitssymptome vielfältig. Die Tiere sind zunächst schwach, fressen nicht und haben hohes, wiederkehrendes Fieber. Augenausfluß und Erbrechen können auftreten. In der zweiten Phase der Erkrankung, die sich über Jahre erstrecken kann, scheinen die Tiere häufig nicht erkrankt zu sein. Durch Veränderungen im Abwehrsystem kann es später zu starkem Gewichtsverlust kommen. Blutungen treten in Folge einer Schädigung von bestimmten Blutzellen (Thrombozyten) auf. Die erhöhte Blutungsneigung wird in den Schleimhäuten und der Haut sichtbar, häufig findet sich auch Blut im Kot und Urin oder es tritt Nasenbluten auf. Dicke Beine (Ödeme) und Gelenksveränderungen sind möglich. Auch Erbrechen, schwankender Gang, Muskelzucken oder Augenveränderungen können beobachtet werden.

Vorbeugung: Zeckenprophylaxe durch Auftragen eines speziellen Spot-on Präparates (in unserer Praxis erhältlich, verschreibungspflichtig.

 
Die elektronische Markierung mit einem Mikrochip (Schutz vor Verlust/Entlaufen)
Mikrochip (Transponder nach Iso-Norm)
Tranponder-Lesegerät

Schutz vor Verlust oder Entlaufen

In Deutschland entlaufen jährlich mehrere hunderttausend Hunde und Katzen. Viele dieser Tiere kehren nie wieder nach Hause zurück, da die Tierhalter von Fundtieren meist nicht ausfindig gemacht werden können.
Um ihr Tier eindeutig, fälschungssicher und dauerhaft zu kennzeichnen, und damit bei Verlust, z.B. Entlaufen, eine gute Chance zu haben es wieder zu finden, empfehlen wir einen Mikrochip (Transponder nach weltweiter ISO-Norm) einsetzen zu lassen.

Mikrochip (Transponder)

Der Chip an sich ist eingegossen in eine medizinisch geprüfte Bioglaskapsel ungefähr von der Größe eines Reiskorns. Fast alle Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen, Papageien und Reptilien können einen solchen Mikrochip bekommen. Der Mikrochip wird bei Hund, Katze und Nagern an der linken oberen Halsseite unter die Haut appliziert.
Dieser Eingriff wird von uns ohne Narkose mit Hilfe eines sterilen Einweg-Applikators durchgeführt und gestaltet sich nicht komplizierter als eine normale Injektion.
Der Mikrochip verwächst dann mit dem Bindegewebe und wird dadurch fixiert. Er wandert nicht in der Unterhaut. Das Implantat beeinträchtigt Ihr Tier nicht und sendet keine Strahlen aus. Nur beim Ablesevorgang wird der Chip durch die niederfrequenten Radiowellen des Lesegerätes aktiviert.

Mit dem Lesegerät kann die im Mikrochip enthaltene individuelle Identifikationsnummer (15-stellig, weltweit einmalig) sofort nach der Applikation abgelesen werden. Diese Geräte sind normalerweise in allen modernen Tierarztpraxen, Tierheimen, auf Ausstellungen und an Grenzstellen vorhanden.

Nach dem Einsetzen wird die Identifikationsnummer einer Registrierstelle gemeldet, die sie gemeinsam mit Ihrer Adresse und Telefonnummer speichert (Sollte Sie den Mikrochip in unserer Praxis einsetzen lassen, übernehmen wir für Sie die zentrale Registrierung und Ihnen entstehen keine zusätzlichen Kosten).

Aufgegriffene Fundtiere werden spätestens bei Abgabe im Tierheim oder auch beim Tierarzt, natürlich auch in unserer Praxis, (evtl. auch schon vorher durch Polizei oder Feuerwehr) mit einem Transponder-Lesegerät auf das Vorhandensein eines Mikrochips untersucht. Nachdem Sie dann über die Chip-Nummer als Besitzer festgestellt worden sind, können Sie telefonisch über den Aufenthaltsort Ihres Tieres informiert werden.

Durch den international geltenden ISO-Standard (d.h. alle Lesegeräte, auch ausländische, können alle Mikrochips ablesen) ist sogar die Rückführung von im Ausland verlorengegangenen Tieren möglich.

Hinweis: seit dem 1.Oktober 2004 gilt EU-weit die Bestimmung, dass Hunde, Katzen und Frettchen nur noch eindeutig mit dem Mikrochip markiert ins Ausland mitgenommen werden dürfen.

Zahnstein, Zahnfleischentzündung, Parodontitis und Zahnausfall
Zahnstein & Zahnfleischentzündung (Hund)
Backenzähne nach Zahnsteinentfernung&Politur

Futterreste an den Zähnen von Hunden und Katzen werden durch im Speichel enthaltene Mineralsalze zu Zahnstein umgewandelt. Auf der rauen Oberfläche des Zahnsteins siedeln sich Bakterien an, die Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) verursachen können. Durch die Entzündung kann es zu Zahnfleischrückgang und Zahnhalteapparat-Entzündung (Parodontitis) kommen. Dies führt dann letztendlich zu Zahnlockerung, Zahnwurzelinfekten und Zahnausfall.
Bei Katzen kommt es zusätzlich, ausgelöst durch die Zahnfleischentzündung, häufig zur Bildung von Schmelzdefekten am Zahnhals (sog. "resorptiven Läsionen"). Diese Zähne sind sehr schmerzhaft und müssen entfernt werden (siehe auch: Leistungen/Zahnheilkunde).
Um das zu verhindern, sollte man Zahnsteinbeläge rechtzeitig mit Ultraschall entfernen lassen.

Durch das zusätzlich nach der Zahnsteinentfernung in unserer Praxis durchgeführte Polieren der Zahnoberflächen mit Mikromotorturbine und Polierpaste wird der Zahnschmelz, der durch den Zahnsteinbelag rauer geworden ist, wieder geglättet. Dies verzögert die erneute Zahnsteinbildung.

Nach erfolgter Zahnreinigung kann man zur Zahnsteinprophylaxe sogenannte Kaustrips einsetzen. Sie werden abends nach dem Fressen anstelle von Kauknochen eingesetzt. Kaustrips reinigen die Zähne von Futterresten, welche die Ursache für Zahnsteinbildung darstellen. Zum Einen ist dieser "Zahnputzeffekt" mechanisch, da sich die Kaustrips nach Anfeuchtung durch den Speichel wie ein Lappen um die Zähne legen und zum Zweiten enzymatisch, da die Kaustrips einen eiweißauflösenden Stoff (ein proteolytisches Enzym) enthalten.

Eine zweite Möglichkeit die Zähne zu "putzen" ist der Einsatz von speziellen Trockenfuttern:

Durch die Größe der Trockenfutterstücke des Zahnputz-Futters, welches für Hunde und Katzen erhältlich ist, können die Tiere dieses nicht einfach herunterschlingen, sondern müssen die Stücke gründlich zerkauen. Im Gegensatz zu anderen Trockenfuttern ist das Zahnreinigungsfutter von relativ zäher Struktur und kann nur durch mehrmaliges Zubeißen zerkaut werden. Dadurch werden Zahnbeläge beim Fressen mechanisch von der Zahnoberfläche entfernt.

Kaustrips für Hunde
Zahnputz-Futter (links), normales Trockenfutter (rechts)
Die Kastration der Hündin, Vorteile und Nachteile

Vorteile

Die Kastration ist ein kurzer, einmaliger Eingriff und bewirkt eine zuverlässige Ausschaltung aller Sexualfunktionen.

Außer den, durch den Wegfall der Läufigkeiten entstehenden, praktischen Vorteilen (kein unerwünschter Nachwuchs, keine Belästigung mehr durch Rüden, kein Weglaufen vom Besitzer zu fremden Rüden, keine Läufigkeitsblutungen, keine Verhaltensänderungen während der Scheinträchtigkeit), sprechen auch viele medizinische Fakten für eine Kastration:

Wenn eine Hündin früh, d.h. nach oder vor der 1. Läufigkeit kastriert wird, ist das Brustkrebsrisiko, welches bei unkastrierten Hündinnen im Alter von 10 Jahren bei ca. 70% bis 80% liegt, massiv reduziert und liegt nur noch im einstelligen Prozentbereich. Auch das Risiko an Diabetes mellitus ("Zucker") zu erkranken ist bei kastrierten Tieren deutlich geringer, da die Entstehung dieser Krankheit bei der Hündin meist progesteronabhängig ist, also durch Geschlechtshormone ausgelöst wird. Naturgemäß können sich bei kastrierten Tieren keinerlei Entzündungen (Endometritis) oder Vereiterungen (Pyometra) der Gebärmutter entwickeln, was bei unkastrierten Hündinnen leider häufiger nach der Läufigkeit vorkommt. Die Vereiterung der Gebärmutter (Pyometra) ist eine ernsthafte, teilweise lebensbedrohliche Erkrankung, die meist nicht mit Medikamenten therapiert werden kann, sondern nur durch die operative Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter (was dann auch einer Kastration gleichkommt) geheilt werden kann.
Außerdem besteht bei kastrierten Hündinnen auch kein Risiko mehr, an Eierstockstumoren oder Gebärmutterkrebs zu erkranken, da diese Organe ja entfernt worden sind.
 

Nachteile

Kastrierte Hündinnen verwerten das Futter besser als nicht kastrierte und sind in einigen Fällen auch gefräßiger. Wenn sich nun ein Hundehalter aus Mitleid mit der bettelnden Hündin zu Futtergaben verleiten lässt, die den normalen Bedarf überschreiten, nimmt diese selbstverständlich an Gewicht zu. Die Behauptung, dass eine Hündin nach der Kastration unweigerlich dick wird, stimmt nicht. Hunde werden letztlich nur von Fressen dick. Die oft gehörte Behauptung das Hunde nach der Kastration träge werden trifft nur dann zu, wenn wie oben beschrieben die Tiere durch falsches Fütterungsverhalten der Besitzer dick werden. Denn ein übergewichtiger Hund ist natürlich auch träge.
Bei langhaarigen Hündinnen kann die Kastration Fellveränderungen bewirken im Sinne von übermäßigem Wachstum der Unterwolle. Dies führt zu einem sogenannten "Babyfell". Betroffen davon sind nur Rassen mit langen, glatten, glänzenden Haaren (z.B. Langhaardackel, Spaniel und Setter).

Einige Hündinnen, die kleinen und mittelgroßen Rassen seltener als große, werden nach der Operation, evtl. erst im Abstand von einigen Jahren, inkontinent. Inkontinenz (Harnträufeln) äußert sich so, dass die Hündin gelegentlich im Schlaf tropfenweise oder in größeren Mengen Harn verliert. Dies kommt zwar auch bei unkastrierten Hündinnen und auch bei Rüden vor, ist aber bei kastrierten weiblichen Tieren statistisch häufiger. Die Ursache dieses Problems konnte bisher nicht genau geklärt werden, hängt allerdings nicht mit der Technik der Operation zusammen.
Harninkontinenz kann mit täglicher Verabreichung von preiswerten, ungefährlichen Medikamenten, z.B. Ephedrin, in den allermeisten Fällen einfach behoben werden.

Die Operation

Der Eingriff wird in unserer Praxis häufig und regelmäßig durchgeführt und stellt für uns eine Routineoperation dar.
Die Hündin wird in Vollnarkose (Einleitung intravenös über einen Venenkatheter, Schmerzausschaltung über PDA, Inhalationsnarkose mit Isofluran-Sauerstoff-Beatmung, Narkoseüberwachung mittels Pulsoxymetrie, Infusion) gelegt. Nach dem Ausscheren und der gründlichen Reinigung und Desinfektion des Operationsfeldes wird der Bauch der Hündin hinter dem Nabel mit einem gut handbreiten Schnitt (bei kleinen Rassen kürzer) eröffnet. Bei der Kastration werden von uns die beiden Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Dadurch kann, sollte zum Zeitpunkt der Kastration eine subklinische, d.h. nicht von außen sichtbare Entzündung der Gebärmutter vorliegen, nach der OP das Risiko einer Erkrankung (Stumpfpyometra) ausgeschlossen werden.

Die drei verschiedenen Schichten der Bauchdecke werden mit unterschiedlichen Nahtmaterialien einzeln nacheinander vernäht. Die tiefer liegenden Nähte bestehen aus einem Fadenmaterial, das vom Körper resorbiert (aufgelöst) wird. Die außen liegenden Hautnähte werden in aller Regel 10 bis 11 Tage nach der Operation gezogen. Zusätzlich wird auf die Wunde noch ein kleiner Deckverband genäht, der für 1-2 Tage die Wunde schützt.
Schon einen Tag nach der Operation hat sich die Hündin im Normalfall gut erholt und bedarf meist keiner besonderen Fürsorge mehr. Die Hündin sollte lediglich daran gehindert werden, die Hautnaht zu belecken. Dies kann, sollte die Hündin, z.B. nachts ohne direkte Aufsicht sein, durch einen durchsichtigen Kunststoffkragen verhindert werden, den Sie bei uns in der Praxis erwerben können.
1-2 Tage nach der Operation erfolgt in der Regel eine Nachuntersuchung, bei der das Allgemeinbefinden des Patienten und der normale Ablauf der Wundheilung überprüft wird. Bei dieser wird dann der Decktupfer entfernt. Danach muss die Hündin in aller Regel nur noch nach 10-11 Tagen zum Fäden ziehen vorgestellt werden.

Diese wie auch andere Operationen führen wir normalerweise zwischen den Sprechzeiten ab 12 Uhr durch, um eine genaue Narkoseüberwachung durch uns Tierärzte zu gewährleisten. Normalerweise nehmen wir die Patienten um 11.30 Uhr entgegen. Nach Voruntersuchung und Beruhigungssafteingabe werden die Tiere stationär genommen und die OP vorbereitet. Sie können aber auch individuell Abgabetermine zwischen 9:00 und 12.00 mit uns vereinbaren. Abgeholt werden kann der Hund nach Beendigung der Nachschlafphasen-Überwachung und Infusion in unserem Aufwachraum in der Regel zwischen 18.00 und 18.30 Uhr.

Über die Details zu unseren an die Humanmedizin angelehnten Inhalations- und Injektionsnarkosen, sowie der Narkoseüberwachung und Nachsorge informieren Sie sich bitte bei Leistungen/Chirurgie

Die Kastration des Rüden, Vorteile und Nachteile

Häufiger stehen die Besitzer von männlichen Hunden vor der Frage ob man den Rüden entweder aufgrund von Verhaltens- oder Erziehungsproblemen oder aus medizinischen Gründen kastrieren lassen sollte.

 

Vorteile

Das operative Entfernen beider Hoden bewirkt eine zuverlässige Ausschaltung aller Sexualfunktionen und unterbindet die bei Rüden oft unerwünschten Wirkungen des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Die Kastration des Rüden ist ein noch kürzerer und einfacherer Routineeingriff als die der Hündin.

Verhaltens- und Erziehungsfragen

Bei männlichen Hunden, die ein dominant aggressives Verhalten (oft mit Beißereien verbunden) gegenüber anderen Hunden (vor allem anderen Rüden) zeigen, beendigt die Kastration in ca. 80 Prozent der Fälle diese Verhaltensunart und erspart den Besitzern die oft unangenehmen Auseinandersetzungen mit den Besitzern des Rivalen dem Amtstierarzt, Haftpflichtversicherungsvorgänge und tiermedizinische Versorgung von Bisswunden.
Dominante, unkastrierte Rüden sind oft auch in der Erziehung durch den Besitzer schwierig und lassen sich nur mühsam unterordnen (d.h. in der Rangordnung im "Familienrudel" an der richtigen also der niedrigsten Rangstufe einordnen). Nach einer Kastration nimmt meist auch die Konzentrationsfähigkeit bei der Erziehung zu. Ablenkungen durch andere unkastrierte Rüden oder läufige Hündinnen entfallen.
Weitere problematische Verhaltensweisen wie Weglaufen und Streunen auf der Suche nach läufigen Hündinnen, Futterverweigerung aus "Liebeskummer", sexuell motiviertes Aufreiten und intensives Harnmarkieren werden durch die Kastration verhindert bzw. gemindert.

Medizinische Erwägungen

Ab einem Alter von über 6 Jahren haben sehr viele unkastrierte Rüden Probleme mit der Prostata. Am häufigsten tritt eine gutartige Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie) auf. Seltener kann es auch zu Zysten- oder Tumorbildung sowie zu einer schmerzhaften eitrigen Entzündung (Prostatitis und Prostataabszessen) kommen. Die betroffenen Hund zeigen Probleme beim Harn- und Kotabsatz (Bleistiftkot), Blutstropfen, die unabhängig vom Urinabsatz aus der Harnröhre austreten oder blutigen Urinabsatz. Nicht vergessen sollte man, dass bei älteren Hunden relativ häufig Tumore der Hoden vorkommen. Dieses Risiko kann durch ein Kastration natürlich sicher vermieden werden. 

Nachteile

Auch kastrierte Rüden verwerten das Futter besser als nicht kastrierte. Wenn sich nun ein Hundehalter aus Mitleid mit dem bettelnden Tier zu Futtergaben verleiten lässt, die den normalen Bedarf überschreiten, nimmt dieser selbstverständlich an Gewicht zu. Die Behauptung, dass ein Rüde nach der Kastration unweigerlich dick wird, stimmt nicht. Hunde werden letztlich nur von Fressen dick. Die oft gehörte Behauptung, dass Hunde nach der Kastration träge werden trifft nur dann zu, wenn wie oben beschrieben die Tiere durch falsches Fütterungsverhalten der Besitzer dick werden. Denn ein übergewichtiger Hund ist natürlich auch träge.

 

Kastration auf Grund von Kryptorchismus

Wenn die Hoden bis zu einem Alter von 8 Wochen nicht in den Hodensack abgestiegen sind, spricht man von Kryptorchismus. Meistens ist nur ein Hoden, seltener auch beide davon betroffen. Der nicht abgestiegene Hoden befindet sich entweder im Leistenkanal oder in der Bauchhöhle. Im betroffenen Hoden werden keine Spermien gebildet, außerdem besteht bei in der Leiste oder in der Bauchhöhle liegenden Hoden im Vergleich zu normal abgestiegenen Hoden ein 13mal höheres Risiko, dass sich im Hoden ein Tumor entwickelt. Deshalb und weil sich die Veranlagung Kryptorchismus zu entwickeln weitervererbt, ist es unbedingt ratsam einen kryptorchiden Rüden möglichst bald zu kastrieren.

Über die Details zu unseren an die Humanmedizin angelehnten Inhalations- und Injektionsnarkosen, sowie der Narkoseüberwachung und Nachsorge informieren Sie sich bitte bei Leistungen/Chirurgie

Hinweise für die Behandlung Ihres Tieres nach einer Operation

Zustand nach der Narkose

Nach der Operation ist Ihr Tier durch die Narkose meist noch beeinträchtigt.
Aus diesem Grund sollten Sie folgende Punkte beachten:

  1. Tier warm halten (z. B. mit einer Decke, kein Heizkissen!).
  2. Tier in reizarm, in ruhigem, wenn möglich abgedunkeltem Raum halten (gesteigerte Geräuschempfindlichkeit, Jaulen und Unruhe in der Aufwachphase sind Folgen der Narkosemittelgabe, haben nichts mit Schmerzempfinden zu tun und sind somit kein Grund zur Beunruhigung).
  3. Tier auf den Boden legen, damit es nicht stürzen kann.


Fütterung und Tränke nach der Narkose

Der Schluckreflex ist durch die Narkose beeinträchtigt. Daher sollten Sie Ihrem Tier am Tag der Operation weder Wasser noch Futter geben (Gefahr des Erbrechens). Erst am darauffolgenden Tag morgens in kleinen Mengen handwarmes Trinkwasser anbieten. Wir dieses ohne Erbrechen aufgenommen kann ab ca. 11-12 Uhr in kleinen Portionen Futter angeboten werden.

 

Haltung des Tieres

In den ersten 2-4 Tagen nach der Operation sollten Sie Ihr Tier ruhig halten. Spazieren gehen bitte an der Leine. Nach Möglichkeit Treppen steigen vermeiden oder einschränken. Katzen sind in dieser Zeit im Haus zu halten.
 

Wundheilung

Die Operationswunde darf nicht vom Tier benagt, beleckt oder bekratzt werden. Dies kann durch einen Plastikkragen und evtl. zus. durch ein altes T-Shirt/Body oder einen Hunde-Body aus der Zoohandlung verhindert werden. Bei Kratzen können zusätzlich über die Hinterpfoten gezogene Frottee-Socken oberhalb der Tarsalhöcker locker mit Klebeband fixiert werden.
Eine geringgradige Schwellung und/oder Rötung des Wundbereiches kann auftreten. Dies ist unbedenklich. Bei starker Schwellung (in der Regel Ansammlung von Wundwasser) oder starker Rötung (entzündliches Ödem) bitte, nach vorheriger Absprache, das Tier dem behandelnden Tierarzt vorstellen.
In der Regel werden beim Tier nach 10-11 Tagen die Fäden gezogen.
 

Verband (nur wenn vorhanden)

Bitte darauf achten, dass der Verband

  1. trocken bleibt (Schutz vor Nässe und Schmutz etc. bei Spaziergängen durch einen "Hunde-Bootie" oder eine Plastiktüte, diese bitte nicht mit Gummibändern sondern mit Klebeband um Verband fixieren).
  2. nicht staut, d.h. dass es zu keiner Schwellung oberhalb des Verbandes kommt. Wenn doch, Verband von oben einschneiden, entfernen und den Tierarzt informieren.
  3. nicht benagt wird
Tips und Hinweise zur Trächtigkeit und Geburt Ihrer Hündin
Einlingsträchtigkeit Hund (65.Tag)
Boxerhündin Trächtigkeit 35 Tage
trächtige Hündin (54.Tag), sechs Welpen

Geburtstermin

Die Trächtigkeitsdauer beträgt durchschnittlich 63 Tage. Von diesem Mittelwert kommen Abweichungen um mehrere Tage vor, die als normal zu betrachten sind.
Bei Einfrüchtigkeit erfolgt die Geburt meist erst nach dem 63. Tag und es kommt bedingt durch die Größe des Welpen oft zu Geburtsschwierigkeiten.

Bei der Errechnung des voraussichtlichen Geburtstermins muss berücksichtigt werden, ob die Hündin an mehreren Tagen belegt wurde. Der letzte Deckakt ist dabei nicht immer ausschlaggebend, denn die Hündin kann bereits beim ersten Mal befruchtet worden sein und trotzdem den Aufsprung des Rüden in den folgenden Tagen geduldet haben.
Macht die Hündin mit dem Ablauf des 65. Tages der Trächtigkeit noch keinerlei Anzeichen zum Werfen, so ist eine Störung zu befürchten und umgehend ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

 

Anzeichen der Geburt

Spätestens in der letzten Woche vor dem errechneten Geburtstermin sollte 3 x täglich mit dem Fieberthermometer die Körperinnentemperatur der Hündin im Enddarm kontrolliert werden. Bei ca. 80% der Hündinnen kommt es 24-36 Stunden vor dem Einsetzen der Wehen zu einem Abfall der Körpertemperatur um 1°C von ca. 38,0°-39,0°C auf 37,0°-38,0°C. Mit dem Einsetzen der Eröffnungswehen steigt sie allmählich wieder an, um nach der Geburt wieder ihre ursprüngliche Höhe zu erreichen. In den ersten beiden Tagen nach dem Wurf lässt sich vielfach eine geringe Temperaturerhöhung über 39,0°C bis auf 39,5°C feststellen. Höhere Temperaturen, apathisches Verhalten und fehlender Appetit sind nicht normal und erfordern eine tierärztliche Untersuchung der Hündin.
Zu den weiteren Anzeichen der bevorstehenden Geburt gehört die Produktion der Milch im Gesäuge. Es können Tropfen, manchmal auch größere Mengen Milch herausmassiert werden. In manchen Fällen setzt die Milchbildung allerdings auch erst nach der Geburt ein. Als Zeichen einer starken Durchsaftung und Auflockerung der Geschlechtsorgane schwillt die Scheide an. Auch das Verhalten der Hündin ändert sich. Sie wird unruhig und schleppt mitunter Kissen heran, um sich ihr Nest zu bauen. Diese Erscheinungen sind jedoch nicht absolut zuverlässig, da sie auch der Ausdruck einer Scheinträchtigkeit sein können. Beobachtet man den Leib der Hündin, so sind häufig die sehr deutlichen, stoßartigen Fruchtbewegungen festzustellen, die schon 8 Tage vor dem eigentlichen Termin auftreten können und keinen Rückschluss auf den Zeitpunkt der Geburt zulassen. In den letzten Stunden vor der Geburt verweigert die Hündin gewöhnlich die Nahrungsaufnahme. Der im Gebärmuttermund befindliche Schleimpfropf beginnt sich zu lösen, der Muttermund öffnet sich und aus der Scheide entleert sich ein zähflüssiger, glasklarer Schleim.

 

Maßnahmen vor der Geburt

Im weiteren Sinn gehört hierzu bereits eine Spulwurmkur, der man die Hündin möglichst schon vor Beginn der Trächtigkeit unterzieht. Auf Spulwurmlarven, die möglicherweise in der Muskulatur oder im Gesäuge des Muttertieres eingekapselt sind und auf die Föten übertragen werden können, ist diese Behandlung allerdings nicht wirksam.
Während der Trächtigkeit sollte darauf geachtet werden, die Hündin ausgewogen zu ernähren. Übermäßig angefüttertes Körperfett verengt den Geburtsweg und führt in der Säugephase zu einer Belastung der Leber. Für die Geburt eignet sich am besten eine Wurfkiste, die sowohl der Hündin als auch den Welpen genügend Platz bietet. Die Wände müssen genügend hoch sein, dass die Welpen sie nicht überklettern können.
Um ein Durchnässen des Kistenbodens durch das Fruchtwasser zu vermeiden, wird die Kiste während der Geburt mit einer Gummischürze oder einem Wachstuch ausgelegt. Nach dem Werfen wird diese Einlage durch eine Decke ersetzt. Acht bis zehn Tage vor dem Geburtstermin wird die Hündin an die neue Lagerstätte gewöhnt. Manche Hündinnen bauen sich instinktiv unmittelbar vor der Geburt ihr eigenes Nest. Dieses Verhalten sollte nicht gestört werden, weil es eine Geburtsverzögerung zur Folge haben kann. Die letzten Tage erhält die Mutterhündin nur wenig gut verdauliche Nahrung wie Hühnchenfleisch und Reis, um eine Überladung des Darmes und einer Verstopfung entgegenzuwirken.
Der wichtigste Grundsatz für jeden Geburtshelfer ist Sauberkeit! Dies gilt nicht nur für das Lager und die Hündin, sondern auch für die Hände des Züchters bei erforderlichen Hilfeleistungen. Seife, Waschschüssel und ein sauberes Handtuch müssen griffbereit sein. Um ein Verkleben und Verkrusten des Fells in der Umgebung der Scheide zu vermeiden, ist es zweckmäßig, bei langhaarigen Tieren die Haare an den Hinterschenkeln zu schneiden. Das Gesäuge wird gründlich abgewaschen. Wenn wir von einigen rassebedingten Besonderheiten absehen, sind Schwergeburten bei der Hündin nicht häufig. Die Geburt soll nach Möglichkeit am gewohnten Lagerplatz des Tieres und in der ihm vertrauten Umgebung erfolgen. Veränderungen der Lebensgewohnheiten führen nur zu einer Beunruhigung und Verängstigung. Aus diesem Grunde ist es nicht zu empfehlen, die Hündin zur Geburt in andere Hände zu geben. Tips können von einem Tierarzt oder erfahrenen Züchter gegeben werden.

 

Geburt

Der Raum, in dem die Geburt und die Aufzucht vor sich geht, soll trocken und gut belüftet sein. Die normale Zimmertemperatur genügt. Über den Welpen wird eine Infrarotwärmelampe angebracht, die für eine Bodentemperatur von ca. 32°C sorgt. Vor Zugluft und Feuchtigkeit sind die Neugeborenen zu schützen.
Der Geburtsvorgang läuft in zwei Phasen ab, dem Eröffnungs- und dem Austreibungsstadium. Mit Beginn der Eröffnungswehen, die vom Hundebesitzer mehr oder weniger unbemerkt bleiben, wird die Hündin unruhig, läuft im Zimmer umher, blickt sich nach dem Leib um und entleert mitunter kleine Mengen Harn und Kot. Die Eröffnungswehen haben zum Ziel, den Gebärmutterhals zu weiten, um den ungehinderten Durchtritt der Früchte in die Scheide zu ermöglichen. Diese erste Geburtsphase kann bis zu acht Stunden dauern. Das Austreibungsstadium wird mit dem Eintritt der ersten Frucht in die Scheide eingeleitet. Die in regelmäßiger Folge wellenförmig auftretenden Wehen pressen die Welpen durch den Geburtsweg nach außen. In der Schamspalte wird häufig als erstes die Fruchtblase sichtbar. Sie ist die äußere Umhüllung der Früchte, in ihrem Fruchtwasser schwimmt das Junge, eingehüllt in ein zweites, dünnes und durchsichtiges Häutchen, dem Amnion. Während der Geburt bewirkt die Fruchtblase die Dehnung und Weitung des Geburtsweges. Durchschnittlich 1 bis 3 Stunden nach Beginn der Austreibungswehen kommt es zum Blasensprung, d.h. die Fruchtblase platzt. Dieser Vorgang erfolgt entweder kurz vor dem Austritt des Jungen aus der Schamspalte oder bereits zu einem Zeitpunkt, in dem sich der Welpe noch in der Scheide befindet.
Das austretende Fruchtwasser macht den Geburtskanal schlüpfrig und erleichtert das Herausgleiten des Jungen, das noch von der zweiten Fruchthülle, dem Amnion, umschlossen ist. Die Welpen werden häufig im geschlossenen Amnionsack geboren. Durch die kurze Nabelschnur sind sie mit der grünlich gefärbten Mutterkuchen verbunden, der gleichzeitig mit der Frucht ausgestoßen wird. Mitunter folgen die Nachgeburten mehrerer Früchte auch hintereinander.
Die Austreibung des ersten Welpen benötigt meist etwas mehr Zeit als die der übrigen Früchte. Das Intervall bis zur Geburt des nächsten Welpen kann wenige Minuten bis zu mehreren Stunden betragen. Die Gesamtdauer einer normal verlaufenden Geburt beträgt etwa sechs bis zwölf Stunden. Bei Hündinnen, die schon häufiger geworfen haben, ist sie oftmals erheblich kürzer. Beträgt das Zeitintervall zwischen der Geburt zweier Welpen mehr als 3 Stunden oder ist die Geburt nach Ablauf von 12 Stunden nicht beendet, sollte der Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Die Hündin befreit die Jungen meist selbst aus den Eihüllen und nabelt sie gleichzeitig ab. Mit dem Augenblick des Austritts aus der Scheide wird die Blutversorgung des Welpen über die Nabelschnur unterbrochen und es setzt die Lungenatmung ein. Um zu verhindern, dass dem soeben Geborenen mit seinem ersten Atemzug Fruchtwasser in die Lunge gerät, muss das Muttertier diese Instinkthandlung sofort durchführen.
Ist das ausnahmsweise einmal nicht der Fall, so reißen wir die Fruchthäute auf und streichen unter leichtem Druck die verbliebenen Reste der Eihaut von der Stirn über die Nase ab. Dabei ist darauf zu achten, dass in den Nasenlöchern und der Maulhöhle keine Eihaut- und Schleimreste zurückbleiben. Die Nabelschnur wird ca. 1,5 cm vom Nabel des Welpen mit dünnem Zwirn abgebunden und zwischen dieser Unterbindung und dem Mutterkuchen abgeschnitten. Das eifrige Belecken der Neugeborenen durch die Mutter dient der gründlichen Hautmassage, regt die Atmung und den Kreislauf an und entfernt gleichzeitig den Schleim, der dem Fell anhaftet. Wir können diese Maßnahme durch Reiben des Rückens des Neugeborenen mit einem trockenen Handtuch unterstützen.
Die meisten Hündinnen fressen die Nachgeburt sofort auf. Die Hündin sollte nicht daran gehindert werden.
Die Welpen erblicken bei der Geburt nicht das Licht der Welt. Sie werden blind, d.h. mit geschlossenen Lidspalten geboren. Durch natürliche Wachstumsprozess, die sich an den Lidern abspielen, öffnen sie sich nach 10 bis 14 Tagen von selbst. In diesen Vorgang soll der Mensch nicht vorzeitig und unnötig eingreifen.

 

Die Zeit nach der Geburt

In den nun folgenden 2 bis 3 Wochen reinigt sich die Gebärmutter von den im Geburtsweg befindlichen Nachgeburtsresten. In dieser Zeit bildet sie sich allmählich zu ihrer ursprünglichen Größe und Form zurück. In gleichem Masse schließt sich der Muttermund. Der Ausfluss (Lochialfluss) weist anfangs eine grünliche Farbe auf. Später nimmt er eine rötlich-trübe Farbe an. In der dritten Woche fließt nur noch etwas glasklarer Schleim ab. Solange Scheidenausfluss besteht, muss das Lager der Hündin täglich gesäubert werden.
Während die Welpen in den ersten Tagen etwas vom ihrem Geburtsgewicht verlieren, sollte danach eine tägliche Gewichtszunahme gemessen und protokolliert werden. Bei einem auffallend ruhigen Verhalten, fehlendem Gewichtszuwachs und Durchfall muss der Welpe tierärztlich untersucht werden. Im Alter von 2 Wochen und danach in 14-tägigem Abstand sollte allen Welpen eine Wurmkur verabreicht werden. Mit 8 Wochen erfolgt die erste Impfung.

Erziehungstips für Hundebesitzer

Für Welpenbesitzer

  1. Der Welpe sollte mit 8 oder 9 Wochen übernommen werden, keinesfalls früher, damit er noch genügend von Mutter und Geschwistern lernen kann und möglichst nicht später, damit er sich in seiner neuen Umgebung gut einleben kann.
  2. Dem Welpen alles zeigen, womit er vertraut sein sollte: Fahrräder, Busse, Stadtverkehr, Parkanlagen, Fahrstühle und was auch immer ihn in seiner späteren Umwelt erwartet. Der Welpe sollte sofort am alltäglichen Familienleben teilhaben und möglichst überall hin mitgenommen werden.
  3. Der Welpe sollte vertraut gemacht werden mit verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters, mit Joggern, mit Rollstuhlfahrern. Vor allem auf den Kontakt mit Kindern sollte man achten, damit keine Probleme auftreten, wenn später Kinder in der Familie hinzukommen.
  4. Der Welpe braucht Kontakte zu Artgenossen unterschiedlichen Alters und Rasse, damit er lernt, mit diesen problemlos umzugehen. Diese Kontakte müssen auch über das Welpenalter hinaus gepflegt werden.
  5. Andere Tierarten sollten dem Welpen vertraut gemacht werden, vor allem "Mitbewohner" auch Pferde, Kühe und Schafe auf der Weide (wenn möglich).
  6. Der Welpe darf aber trotzdem nicht überfordert werden, seine Ruhephasen müssen eingehalten werden.
  7. Jeder Welpe muss erzogen werden, jedoch mit Lob und Konsequenz. Belohnen Sie positives Verhalten mit Worten, Streicheleinheiten oder Leckerlies und ignorieren Sie negatives Verhalten (Beispiel: das Spiel hört sofort auf wenn der Hund an ihren Händen zwickt oder beißt, wenden sie sich ab und ignorieren den Hund). Strafen, oft für den Welpen völlig unverständlich, belasten nur unnötig die Beziehung zu seinen Besitzern.
  8. Ein Welpe lernt gerne und bereitwillig, aber er kann sich noch nicht lange konzentrieren. Daher kurze Lerneinheiten mit viel Spiel kombinieren.

 

Rangordnung

Zur Vorbeugung von Rangordnungsproblemen

Die Grundregel lautet alle Familienmitglieder (die ja für den Hund Rudelmitglieder sind) auch die Kinder müssen möglichst in der Rangordnung über dem Hund stehen (ist dies nicht so kann es Probleme mit Aggressionen wie Drohen und Beißen gegen Familienmitglieder, Weglaufen usw. geben). Die richtige Rangordnung erreicht man durch folgende Maßnahmen:

  1. Die Menschen treffen alle Entscheidungen für den Hund, also wann spazieren gegangen wird, wohin, wann gespielt wird, wie viel und wann Schluss ist. Wann es Futter gibt und wo. (Der Chef des Rudels entscheidet, was gemacht wird).
  2. Der Hund erhält keinerlei Essensreste, weder direkt vom Tisch noch in seinen Napf, betteln wird nicht gestattet, gefressen wird immer nachdem die Familie mit essen fertig ist (Der Chef des Rudel frisst zuerst und das Beste!)
  3. Der Hund erhält keinen Zutritt zum Schlafzimmer seiner Besitzer.
  4. Sessel und Sofas sind für den Hund tabu (Der Chef des Rudel hat immer den besten Platz!).
  5. Der Hund geht immer als letzter durch eine Tür (Der Chef des Rudel hat immer den Vortritt!).
  6. Lassen Sie sich von Ihrem Hund nicht anspringen (Anspringen und Aufreiten sind Dominanzgesten!)
  7. Nichts im Leben ist umsonst, Belohnungen gibt es nur wenn der Hund vorher auch etwas getan hat (z. B. Sitz).
  8. Körperpflege sollte von klein auf geübt werden: bürsten, Pfoten abwischen, in Augen und Ohren sehen die Zähne betrachten ("Tierarztspielen"). Besetzen sie diese Handlungen für den Hund positiv, loben sie ihn bei Wohlverhalten (Stillhalten, Maul aufmachen usw.) und geben sie ihm nachher Leckerlies wenn er brav war.
  9. Kommunikationswörter sollten von klein auf geübt werden. ,,Sitz" und "Ablegen" sollte ein wohlerzogener Hund mindestens beherrschen, wobei das Einüben mit Belohnung von klein auf sehr gut funktioniert und für Spaß und Beschäftigung sorgt. Geübt werden muss aber immer und überall, auch im Wohnzimmer, im Hof und auf der Straße, damit der Hund lernt, dass die Kommunikationswörter immer und überall die gleiche Bedeutung haben. Benutzen Sie einfache, immer gleiche Kommunikationswörter und achten Sie darauf, dass diese Anweisungen vom Hund jedes Mal eingehalten werden.
  10. Die Konsequenz ist wichtig für alle diese Lebensbereiche. Der Hund muss klare Richtlinien haben, die für ihn deutlich erkennbar sind.

Sollten Sie weitere Fragen zur Erziehung oder zur Auswahl des richtigen Hunderasse haben, stellen Sie diese bitte in unserer Praxis.

Beachten Sie bitte auch den unten genannten Buchtip zur Erziehung.

Buchtip Hundeerziehung
Buchcover Lassie, Rex & Co.

Lassie, Rex & Co.

Autor:
Dr. Felicia Rehage / Eiko Weigand

Verlag:
Kynos Verlag
ISBN-13: 978-3933228116


Inhalt:

Das Buch "Lassie, Rex & Co" von unserer Kollegin Felicia Rehage ist ein kompetenter Erziehungs- und Verhaltensratgeber, der auf sehr humorvolle Art und Weise hilft, das Verhalten des Hundes zu verstehen und damit erst die "Richtige Erziehung" möglich macht. Auch das Wissen erfahrener Hundebesitzer (und Erzieher) wird hier auf bemerkenswerte Weise aktualisiert.

Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei der Erziehung Ihres vierbeinigen Lieblings.

Natur- und Ersatzfutter zur Aufzucht von Jungvögeln
Nestlinge (12)

Wildvögel stehen unter Naturschutz und dürfen nicht aus der freien Natur entnommen werden. Ausnahmen sieht das Gesetz nur bei kranken Tieren vor. Man darf Tiere also nur in menschliche Obhut nehmen wenn sie offensichtlich verletzt oder krank sind.
Allerdings fallen Im Frühjahr junge Nestlinge oft kurz vor dem "Flüggewerden" meist bei Flugübungen aus ihrem Nest und sitzen dann scheinbar hilflos und piepsend unter Bäumen und Büschen. Diese werden in aller Regel von den Elterntieren weitergefüttert und erlernen nach wenigen Tagen das Fliegen. Nehmen sie solche Tiere also nicht zu sich ins Haus, sondern sorgen Sie dafür dass Ihr Hund oder Ihre Katze ferngehalten wird. Die Überlebenschancen sind so für den kleinen Vogel am allergrößten.
Nur wenn die Tiere sehr schwach oder noch sehr jung sind (kaum Federkleid) sollten Sie diese zu sich nehmen und versuchen sie elternlos aufzuziehen.

hier einige Tipps zur Fütterung:

1. Singvögel

A) Weichfresser (z. B. Amseln, Drosseln, Meisen, Stare)
(Naturfutter: Insekten)
Ersatzfutter zur Aufzucht: Magerquark, hartgekochtes Ei, geriebener Zwieback, fein geschnittene Fleischstreifen (als Wurmersatz), Insektenlarven, Insekten, Vitamine und Mineralstoffmischungen zugeben

B) Körnerfresser (z. B. Finken, Sperlinge)
(Naturfutter : Insekten, aufgeweichte Sämereien)
Ersatzfutter zur Aufzucht: hart gekochtes Ei mit geriebenem Zwieback und 1,5%iger Milch zu Brei verrühren
Magerquark, fein geschnittene Fleischstreifen (als Wurmersatz), Vitamine und Mineralstoffmischungen zugeben, später zunehmend fein geschnittenes Grünzeug, Sämereien

2. Schwalben

(Naturfutter : Insekten)
Ersatzfutter zur Aufzucht: Drohnenbrut, Mehlwürmer, kleine Insekten, fein gehacktes Fleisch, hart gekochtes Ei

3. Mauersegler

(Naturfutter : Insekten)
Ersatzfutter zur Aufzucht: reine Fleischkost, Magerquark

4. Greifvögel, Eulen, Krähenvögel

(Naturfutter : kleine Wirbeltiere, Großinsekten)
Ersatzfutter zur Aufzucht: fettarme Fleischstücke, Mäuse, Eintagsküken, frisch tote Beute, Vitamine und Ballaststoffe zugeben

5. Hühnervögel

(Naturfutter : Insekten, später Sämereien)
Ersatzfutter zur Aufzucht: Mehlwürmer, kleine Insekten, Grasssamen, Haferflocken, Grünfutter, kleine Steinchen, später auch Regenwürmer

6. Möwen

(Naturfutter: Allesfresser)
Ersatzfutter zur Aufzucht: Fleisch- und Fischstückchen, Insekten, Mehlwürmer, Weichfutter

7. Entenvögel

(Naturfutter : Grünzeug, Wasserpflanzen, Kleintiere des Wassers)
Ersatzfutter zur Aufzucht: eingeweichtes Weißbrot, hartgekochtes Ei, Weizenflocken, reichlich Grünzeug,
später Fertigfutter aus Geflügelhaltung

8. Watvögel

(Naturfutter : kleine Bodentiere; Würmer)
Ersatzfutter zur Aufzucht: kleine Insekten, Würmer, Tubiflex, Fischmehl, gekochter Reis, kleine Fleischstückchen

Aufnahme von jungen oder kranken Igeln in Herbst
junger Igel (5)

Igel sind Wildtiere, stehen unter Naturschutz und dürfen normalerweise nicht aus der freien Natur entnommen werden. Ausnahmen sieht das Gesetz nur bei kranken Tieren vor. Sind also Tiere offensichtlich verletzt, krank oder beim ersten Nachtfrost (im Allgemeinen im November) noch so klein (Gewicht unterhalb 350 Gramm), dass sie den Winterschlaf mangels ausreichender Fettreserven wahrscheinlich nicht überleben werden, darf man sie in menschliche Obhut nehmen.

Mutterlose Aufzucht von jungen Igeln

Igel mit einem Gewicht bis zu 100g
werden alle 3-4 Stunden mit einer Mischung aus Schlagsahne und Fencheltee zu gleichen Teilen
und einer Prise Schlemmkreide gefüttert.
zum Füttern wird eine 2ml Spritze benutzt, auf deren ''Spitze'' (Konus) ein ca. 3 cm langes Stück eines weichen Gummischlauchs (z.B. ein Fahrradventilschlauch aus dem Fahrradladen) gestülpt wird.

Igel mit einem Gewicht ab100g
bekommen stufenweise dünnflüssigen Kindernährbrei angeboten, dem dann später zerdrückte Bananen, zerkleinerte Bröckchen, Rinderhackfleisch oder fein zerkleinertes Hühnerfleisch beigemischt werden.

Igel mit einem Gewicht ab 150g
müssen allmählich auf selbstständige Nahrungsaufnahme umgestellt werden.
Sie erhalten: Dosenfutter für Katzen, gekochtes Eigelb, Rinderhackfleisch, kleine Insekten bzw. deren Larven.

Wenn Jungigel selbstständig Nahrung aufnehmen, sind sie wie erwachsene Igel zu füttern, z. B. mit:
Dosenfutter für Katzen, Rinderhackfleisch, gekochten Eiern, Obst (z. B. reife Bananen, reife Äpfel und Birnen), Ballaststoffe in Form von gekochten Karotten, getrockneten Garnelen, Knorpel von Hühnerknochen.

Es ist wichtig, stets frisches Wasser bereit zu stellen.

was man nicht geben sollte: Kuhmilch

Igelnest:
Ein Pappkarton oder ein Käfig mit hoher Bodenwand, der mit Zeitungs- und Küchenpapier ausgelegt wird. Weiterhin gehört ein kleines Papphäuschen hinein, in dem sich der Igel sicher fühlt. Igelsäuglinge brauchen zudem konstante Wärme.

Infos gibt es auch bei Pro Igel e.V., Lilienweg 22, 24536 Neumünster Tel.: 04321/31 85 6, Fax.: 04321/93 94 79